Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Saxon: More Inspirations (Review)

Artist:

Saxon

Saxon: More Inspirations
Album:

More Inspirations

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Cover-Rock, Hardrock

Label: Silver Lining Music
Spieldauer: 40:00
Erschienen: 24.03.2023
Website: [Link]

Wer wollte eigentlich schon immer wissen, was die knallharten britischen Jungs von SAXON auch mal in ihrem stillen Kämmerlein oder im Tour-Bus hören, um ihre Gehirnrinde zu aktivieren?
Hier kommt nach „Inspiration“ mit „More Inspirations“ die (zweite) Antwort. Einem Album, das aus 10 Songs besteht – rundum nur Cover-Versionen, welche die musikalische Laufbahn sowie die Tour-Bus-Straßen von SAXON pflasterten, damit die fünf Hardrocker auch ordentlich musikalisch zu laufen und fahren lernten.

Nehmen wir zum Beispiel NAZARETH, die hier mit „Razamanaz“ vertreten sind und zu denen Frontmann Biff Byford feststellt: „In den 70er-Jahren haben wir uns Nazareth angeschaut, eine der ersten tourenden Hardrock-Bands. Wir waren überglücklich, als wir 1980 mit ihnen touren durften und die Band hat mit diesem Song ihre Show eröffnet … brilliant stuff!“

Und so geht es lustig weiter auf „More Inspirations“ von A wie ANIMALS, ALEX HARVEY und ALICE COOPER über C wie CREAM und K wie KISS bis hin zu R wie RAINBOW, U wie URIAH HEEP, W wie THE WHO und am Ende Z wie ZZ TOP. Eigentlich keine großen Überraschungen, die da auf den zwei LP-Seiten voller Cover-Versionen lauern. Obwohl die Form der Umsetzung des Originals mitunter durchaus spannend gelingt. Besonders stark beispielsweise beim „The Faith Healer“ der ALEX HARVEY BAND, der ein echt spannendes Instrumental-Intro verpasst bekommt. Der Gesangsteil überzeugt dann leider weniger.

Damit wären wir auch bei der eigentlichen Schwäche hinter dem Hirnlappen-Album. Es ist die auf Dauer eintönig (manchmal gar heiser) wirkende Byford-Stimme, die aus jedem Cover-Song (Von denen fast alle Originale sich durch außergewöhnliche Gesangsstimmen auszeichnen!) zwar ein stimmlich limitiertes SAXON-Stück werden lässt, aber so eine Art Gleichmacherei betreibt, welche alle zehn Songs in ein ähnliches Vokal-Fahrwasser transportiert und dabei vergleichsweise oft untergeht. Im Gegensatz zu der überzeugend agierenden Instrumentalfraktion überhebt sich Biff Byford bei der Umsetzung der Band-Lieblingssongs doch deutlich und manchmal möchte man dem Sänger raten: „Schuster, bleib bei deinen vokalen Leisten, um aus einem Prachtschuh nicht einen Quadratlatschen zu machen!“

Jedenfalls greift man beim Hören von „More Inspiration“ letztendlich doch lieber auf die Originale zurück und ist froh darüber, dass diese Songs im Original nicht so eintönig wie auf „More Inspirations“ klingen, selbst wenn „We've Gotta Get Out Of This Place“ (ANIMALS) oder „Detroit Rock City“ (KISS) dem Reiz der Originale doch recht nahe kommen. Nur reicht das insgesamt nicht aus, um sich dauerhaft für „More Inspirations“ erwärmen zu können.

FAZIT: Es ist immer ein Risiko und ein gefährliches Unterfangen, wenn man als gestandene Band ein Album voller Cover-Versionen von weltberühmten Songs raushaut, die einen zu den eigenen Kompositionen inspirieren. Wie sehr man daran scheitern kann, haben vor gar nicht all zu langer Zeit bereits DEEP PURPLE bewiesen. Auch SAXON gehen dieses Risiko nach „Inspirations“ (2021) nun bereits zum zweiten Mal auf „More Inspirations“ ein und covern hardrockig von A wie ANIMALS bis Z wie ZZ TOP ihre musikalischen Lebenswegbegleiter. Und selbst wenn's ein wenig kritiker-klugscheißerisch klingt, aber SAXON sollten sich endlich und am besten ausschließlich auf ihre eigenen Sachen konzentrieren, denn da muss man nicht Original und Cover vergleichen, besonders dann, wenn SAXON bei diesem Vergleich meistens schlechter wegkommen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1957x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (21:48):
  • We've Gotta Get Out Of This Place (3:40)
  • The Faith Healer (6:29)
  • From The Inside (3:37)
  • Chevrolet (4:00)
  • Substitute (4:02)
  • Seite B (18:12):
  • Gypsy (3:14)
  • Man On The Silver Mountain (3:53)
  • Detroit Rock City (4:17)
  • Razamanaz (3:27)
  • Tales Of Brave Ulysses (3:21)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Thomas
gepostet am: 02.04.2023

Der Vergleich Original oder Cover dürfte individuell unterschiedlich ausfallen.
Ohne den Mut zum Covern hätte Santana keine 'Black Magic Woman' gezaubert, Janis Joplin kein 'Me and bobby mcgee' etc. pp., allesam Titel, bei denen mir das Cover besser gefällt als das Original
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welche Farbe hat eine Erdbeere?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!